Die Heinrich-Schütz-Schule in Kassel, erbaut Ende der 1920er Jahre vom Architekten Heinrich Tessenow, ist ein prägendes Beispiel der frühen Moderne des 20. Jahrhunderts. Das Gebäudeensemble bildet den westlichen Abschluss der von Osten ansteigenden Parks und Gärten der Goethe-Anlage im vorderen Westen in Richtung Wilhelmshöhe. Die Erweiterung nimmt den Gedanken der dreiflügeligen Gebäudeanlage von Heinrich Tessenow auf. In östlicher Verlängerung der Fluchten des Turnhallenflügels entstand der neue Klassentrakt für Musik, Chemie, Biologie und Physik mit insgesamt 13 Klassen und zusätzlichen Sammlungsräumen. Der Erweiterungsbau fasst den vorhandenen Schulhof räumlich, der vorgelagerte Laubengang bietet ein Dach für die Schulpausen bei Regen. Die weißen Farbgebungen der Putzfassaden und Sonnensegel orientieren sich am Hauptgebäude. Der architektonische Ausdruck bleibt eigenständig und entschieden der Moderne verpflichtet.
Beteiligte Fachplaner
EFG, Fuldabrück-Bergshausen (Tragwerk)
Juryurteil
Die Erweiterung nimmt die Flucht des Bestandsgebäudes aus den 1920er Jahren von Heinrich Tessenow auf, bildet einen geschützten Pausenhof und formuliert gleichzeitig einen Abschluss zur Wilhelmshöher Allee. Die Verbindung des Neubaus mit dem denkmalgeschützten Bestand ist souverän und gut gelöst. Der Neubau entwickelt eine eigenständige Sprache, die die des Bestands weiterdenkt, ohne sie zu kopieren. Die Fassade zur Wilhelmshöher Allee zeigt die Eigenständigkeit und das selbstverständliche Nebeneinander der beiden Baukörper.